Unterschied “digitale Kunst” und “mit KI erstellte Kunst”
Das Beitragsbild habe ich erstellt auf der Seite NightCafe (KI-generiertes Bild).
Erklärung: Das hier war ein Experiment. Ich erschaffe meine Werke OHNE AI/KI!
In diesem Beitrag will ich kurz erläutern, worin sich digitale Kunst unterscheidet von der “Kunst”, die mit AI/KI generiert wird. Ich beschreibe es bewusst so einfach wie möglich, denn der Text ist an Menschen gerichtet, die normalerweise nichts damit zu tun haben.
“Digitale Kunst”
darf sehr wohl als “Kunst” bezeichnet werden: Ein menschliches Wesen zeichnet/malt ein Bild, eine Grafik. Dies nicht mit Bleistift oder Pinsel und nicht auf Papier, sondern auf dem Handy, PC oder Grafiktablett.
Auf dem Gerät muss sich eine Grafiksoftware befinden. Beliebt sind unter anderem Procreate und Krita. Jeder, der einen Windows-Rechner hat, hat eine Grafiksoftware dabei, wenn auch eine einfache: Paint.
In der Software lassen sich verschiedene Stifte und Pinsel auswählen. Dies sind Malwerkzeuge, die den echten so gut wie möglich nachempfunden sind. Es gibt welche, die annähernd Aquarelleffekte erzeugen oder die Optik von mit pastös aufgespachtelter Ölfarbe.
Reichen die Malwerkzeuge nicht aus, können digitale Pinselsets kostenlos oder gegen Bares im Internet bezogen werden. Die Auswahl ist inzwischen beachtlich. Wir finden Zeichenfedern, Buntstifte, Werkzeuge zum Verwischen. Malwerkzeuge, die je nach Druck auf die Zeichenfläche — sprich auf das Gerät — dicker oder dünner werden (erfordert die entsprechenden Eingabestifte!) und solche, die scheinbar willkürliche Linien ziehen.
Anmerkung: Mit Paint kommt man nicht weit. Mit Paint.NET schon eher. Bevor sich jetzt jemand einfach einen Eingabestift bestellt: bitte schaut zuerst Tutorials auf YouTube. Ihr könnt wirklich alles finden zu dem Thema, aber informiert euch vor dem Kauf.
Das Ganze wird gespeichert, immer wieder bearbeitet usw. Wir reden hier wirklich von Menschen, die anstatt Papier und Leinwände zu besudeln, die Arbeit sogenannt digital machen. Und es ist nicht zu unterschätzen, eher im Gegenteil.
Es kommt nicht nur auf die zeichnerische Fertigkeit an, man muss auch zuerst mal die Funktionen der Software kennenlernen. Und die sind nicht ohne. Wer die Arbeit am PC sowieso nicht so gern mag, wird sich schwer tun.
Kurz etwas kritzeln geht natürlich sofort. Aber dafür ist zum Beispiel Krita sicher nicht gemacht. Krita ist kostenlos und der Funktionsumfang ist gewaltig. Es gibt sehr viel zu beachten. Ich möchte noch einmal dazu ermuntern, dass ihr Videos dazu schaut, wenn es euch interessiert.
Kurzum: Digitale Kunst ist Kunst. Was auch immer Kunst ist. Jedenfalls ist es redlich kreiertes Bildmaterial.
Der darstellende Output der Künstlichen Intelligenz
Wieso ich bei diesem Thema mitreden kann, könnt ihr hier lesen, ich habe es getestet.
Wir reden hier von einer Software (von wegen “Intelligenz”, blablabla), die aus Textbefehlen Bilder generiert. Nach etwas Einarbeitung kann jeder, der lesen und schreiben kann, AI-Bilder generieren. Ist das Kunst? Ich bemühe mich jetzt und sauge mir eine Definition von Kunst aus den Fingern, die mir zusagt:
Dummerweise muss ich zugeben, dass bei dieser Definition — die mir tatsächlich gefällt — das mit Künstlicher Intelligenz erzeugte Zeug als “Kunsterzeugnis” zu werten ist. Das war nicht meine Absicht. Aber es gibt sehr wohl ein gewichtiges Argument gegen die Verwendung dieser Bildgeneratoren: Urheberrechtsverletzung. Diebstahl.
Was diese Programme können, haben sie gelernt von zig tausend Kunstwerken weltweit. Was immer sich als Bildmaterial auftreiben ließ im Internet wurde in die Datenbanken der Generatoren eingepflegt und zwar die Werke von längst verstorbenen wie auch von genau jetzt noch atmenden Künstlern. Künstlern, die von ihrer Kunst leben. Die malen, zeichnen und fotografieren, weil sie sich ausdrücken wollen. Weil sie es lieben, weil sie etwas mitteilen möchten.
Was Künstler herstellen, unterliegt dem Urheberrecht. Es geht um das geistige Eigentum und das ist keine romantische Philosophie, das ist Rechtsprechung. Die rechtmäßigen Urheber, also die Kunstschaffenden, wurden nicht um ihre Zustimmung gebeten und nicht entschädigt.
Ich kann die KI beauftragen, mir ein Bild zu generieren, das aussieht wie von Gustav Klimt gemalt. Oder von Schiele. Problemlos würde KI mir Bilder ausspucken, die im Stil von Gerhard Richter gehalten sind, dem “teuersten” lebenden Maler. Es ist so, dass die Programme immer besser werden. Die überzähligen Finger werden verschwinden und es wird für Laien immer schwieriger werden, KI-Output zu erkennen.
Bevor ich mich noch aufrege und weiter ins Detail gehe, beende ich diesen Beitrag, der das Ziel hatte, den Unterschied zwischen digitaler Kunst und KI-Bildern aufzuzeigen. Aber ich füge noch hinzu, dass ich eine Forderung habe: Bilder und Texte, die mit KI erstellt wurden, müssen gut sichtbar als “mit KI/AI generiert” deklariert werden.
Und ich hoffe, dass ich es geschafft habe, mich für die “digital artists” einzusetzen. Nicht zuletzt sie haben schwer unter dem KI-Hype zu leiden!