Ich konnte mit vier lesen und das hat einen einfachen Grund: Mir hat nicht gepasst, dass die Großen in der Familie lesen konnten und ich nicht. Ich begann, meine älteren Schwestern gezielt auszuquetschen, was dieser oder jener Buchstabe auf der Ovomaltine-Dose und anderen Verpackungen bedeutet. Ich glaube mich zu erinnern, dass meine Geschwister mir mit Freude geholfen haben. Als das Alphabet einigermaßen saß, übten sie mit mir Sätze lesen. Dazu verwendeten wir praktisch alles, was mit Schrift bedruckt war.
Eines schönen Tages nahm ich mir selbstbewusst die Zeitung vor und entzifferte selbständig eine Schlagzeile. Danach ging ich zu meiner Mutter, die ahnungslos an der Strickmaschine saß, und sagte: “Du, Mueti, der Bernhard Russi het es Schirenne gwunne (Bernhard Russi hat ein Schirennen gewonnen).”
Sie fragte, woher ich das wisse, denn der Radio lief nicht und einen Fernseher gab es bei uns nicht. Ich antwortete ihr: “Das schtoht i der Zitig. (Das steht in der Zeitung.)”
Sie befahl mir einigermaßen barsch: “Bring die Zitig! (Bring die Zeitung!)”. Habe ich getan. Nach dem ersten Schock war sie stolz auf mich 😀
Ich habe alles gelesen, was mir in die Finger kam. Es gab in unserem Elternhaus wahnsinnig viele Bücher. Für manche von denen musste ich waghalsige Kletteraktionen durchführen, weil sie weit oben verstaut waren. Und ich erwischte öfters Bände, die man als Kind einfach nicht lesen sollte. Unter anderem erinnere ich mich an ein dreibändiges Werk über den Zweiten Weltkrieg. Dicke Schinken, viel Text und Bilder. Es war schrecklich, aber ich konnte nicht aufhören, darin zu lesen. Ich habe das Gelesene irgendwie mit mir selber auszumachen versucht. Es war ganz sicher keine kindgerechte Literatur.
Früh begann ich selber Geschichten zu schreiben. Von denen ist nichts mehr vorhanden. Auch später, als ich längst erwachsen war, gab’s Manuskriptverluste. Die Entwürfe und teilweise überarbeiteten Manuskripte verschwanden auf seltsame Weise und mindestens zwei davon habe ich eigenhändig verbrannt. Seite für Seite. Es waren hunderte von Blättern … Die zwei Texte haben einfach nicht mehr in mein Leben gepasst. Also mussten sie weg.
Ich habe immer mal wieder ein bisschen geschrieben, aber in den letzten zehn Jahren so gut wie nichts. Jetzt, im Jahr 2024 habe ich mich hingesetzt und die Manuskripte, die ich noch finden konnte, aufbereitet und veröffentlicht. Schreiben ist ein Prozess, von dem ich nicht erklären kann, was er mit einem macht und wieso ich es gern tue.
Selbst wenn kein Mensch meine Werke kauft, für mich war es wichtig, meine Bücher fertigzustellen und zu veröffentlichen. Es ist eines der Dinge, von dem ich sonst angesichts des Todes sagen müsste: “Ich bereue, dass ich es nicht getan habe.”
Diesen Text schreibe ich Anfang Oktober 2024. Ich habe wochenlang in den Laptop gestarrt, um jeden tauglichen Text publizierbereit zu machen. Das habe ich geschafft. Es ist aber nicht so, dass jetzt Ruhe ist. Denn die Schreiberei hat einen Haken. Schreiben hat für mich große Ähnlichkeit mit Malen. Fängt man einmal damit an, blühen im Kopf pausenlos neue Ideen auf. Weitere Gemeinsamkeit mit bildender Kunst: Wenn ich mich auf ein einziges Genre beschränken müsste, auf eine Textsorte, auf eine Leserschaft, dann würde ich aufhören zu schreiben. Es geht mir beim Malen und Zeichnen genau gleich. Dürfte ich nur noch ein Medium verwenden und müsste bei einem Stil bleiben, nein danke. Deswegen herrscht bei meinen Büchern das gleiche Chaos wie bei meinen Bildern. Das gönne ich mir 🙂
Meine Publikationen liste ich hier auf. Ich verlinke sie nicht, da sie in mehreren Shops zu beziehen sind. Die ISBN füge ich jedoch an, damit das Suchen leichter fällt. Zur Info: Manche Bücher habe ich unter dem Pseudonym Verena K. Bauer veröffentlicht.
Eine Portion Kurzgeschichten (ab ca. 10. Oktober 2024 verfügbar)
15 Geschichten von gruslig bis gewöhnlich
Ein schrecklicher Unfall ereignet sich in einer kleinen Ortschaft am Jurasüdfuss. Der Fahrer verstirbt noch im Fahrzeug. Etwas später wird die tote Ehefrau des Verunfallten in ihrem Wohnhaus aufgefunden. Unfall, Selbstmord, Mord? Wachtmeister Heinz Grob und seine junge Kollegin Marlène Bider machen sich an die Ermittlungen.
E-Book ISBN: 9783759885999 überall inkl. Amazon
Taschenbuch ISBN: 9783759885586 überall inkl. Amazon
Die Toten von Schattwil (ab ca. 10. Oktober 2024 verfügbar)
Krimi
Ein schrecklicher Unfall ereignet sich in einer kleinen Ortschaft am Jurasüdfuss. Der Fahrer verstirbt noch im Fahrzeug. Etwas später wird die tote Ehefrau des Verunfallten in ihrem Wohnhaus aufgefunden. Unfall, Selbstmord, Mord? Wachtmeister Heinz Grob und seine junge Kollegin Marlène Bider machen sich an die Ermittlungen.
E-Book ISBN: 978-3-7565-8788-9 überall inkl. Amazon
Taschenbuch ISBN: 9783759886323 überall inkl. Amazon
Der Umhang des Monarchen
Livia Matter lebt ein durchschnittlich interessantes Leben in der Altersresidenz, als ein schmächtiger Junge in ihr Leben tritt, der ihr Herz im Sturm erobert. Doch mit Severin und der Geschichte, die er ihr vertrauensvoll erzählt, beginnt für die alte Dame eine aufregende Zeit, in der sie bald nicht mehr weiß, ob sie träumt oder wacht.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse…
„Der Umhang des Monarchen“ ist eine liebevoll erzählte Geschichte für Leser, die sehr junge und auch etwas ältere Menschen mögen.
Mit Bangen hofft man, dass der kleine Junge seine Mama bald findet, um mit ihr in die Welt seines Volkes zurück kehren zu können und so manches Mal würde man am liebsten selbst eingreifen, um diesen entzückenden kleinen Burschen auf seinem Weg zu beschützen.
Empfohlen ab 14 Jahren.
E-Book ISBN: 978-3-8476-6945-6 überall inkl. Amazon
Taschenbuch ISBN: 979-8338986547 nur bei Amazon
Märchen aus Toffiland 1
In elf neuen Märchen wird von Feen, Menschen, allerlei Getier und einer Portion Zauberei erzählt. Was passieren kann, wenn man seine Karotte nicht gut behandelt, wird genau so verblüffen, wie die ungewohnte Art und Weise, ein Königreich von einem Drachen zu befreien.
„Märchen aus Toffiland 1“ ist eine Sammlung kindgerechter Märchen. Dank der überschaubaren Länge der einzelnen Märchen eignen sie sich gut für fortgeschrittene Leseanfänger und ebenso fürs Vorlesen zuhause oder im Kindergarten. Märchen wie „Der Karottengeist“ können als Aufhänger dienen, um das Thema „Ausgelacht werden“ zur Sprache zu bringen. Zum Nachdenken regt jedes der elf Märchen an.
E-Book ISBN: 978-3-8476-7022-3 überall inkl. Amazon
Taschenbuch ISBN: 979-8338793732 nur bei Amazon
Linus P. und ein Aufsatz mit Folgen
“Der allerdümmste aller Schüler”, so nennt Lehrer Dämpfel den Titelhelden Linus. Dessen Schulkameradin Helmina hat zwar Mitleid mit ihm, aber als Klassenbeste genügend eigene Sorgen.
So kommt es, dass sie beschließen, die Flucht zu ergreifen. Sie können nicht ahnen, dass diese Flucht sie an äußerst merkwürdige Orte und in nicht immer lustige Situationen bringt.
Eine aberwitzige und turbulente Geschichte für Kinder und andere Leute, denen Fantasie kein Fremdwort ist.
E-Book ISBN: 978-3-8476-5944-0 überall inkl. Amazon
Taschenbuch ISBN: 979-8338695890 nur bei Amazon